Long-COVID: Spezial-Ambulanz an Münchens Universitätskinderkliniken

Die Corona-Pandemie stellt das Gesundheitssystem und auch die Kindermedizin vor neue Herausforderungen. Aktuell ist es auch das „Long-COVID“-Syndrom, das Ärztinnen und Ärzten sowie Forschenden Rätsel aufgibt und bei zunehmend mehr Kindern für Leid sorgt. Noch ist wenig über diese Krankheit bekannt, aber es mehren sich die Fälle, in denen Kinder, die an COVID-19 erkrankt waren, erneut Krankheitssymptome aufweisen – unabhängig davon, ob die Erkrankung schwer, leicht oder gar symptomlos verlaufen war. Dazu zählen chronische Erschöpfung (Fatigue), Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Kreislaufprobleme, Schlafstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite, Entzündungen im Herzen und den großen und kleinen Blutgefäßen sowie Autoimmunerkrankungen, die jedes Organ betreffen können. Noch ist Long-COVID bei Kindern eine seltene Erkrankung, aber ExpertInnen gehen davon aus, dass zunehmend mehr Fälle auftreten werden. Entscheidend ist, dass alle betroffenen Kinder umgehend die bestmögliche Hilfe erhalten.

Akut fehlt in Bayern für die an Long-COVID leidenden Kinder eine spezialisierte, interdisziplinäre und kindgerechte Behandlung sowie begleitende Forschung zu den vielfältigen Dimensionen dieser neuartigen Erkrankung. Um betroffenen Patientinnen und Patienten eine bestmögliche Versorgung zu bieten, wird die Care-for-Rare Foundation schnellstmöglich die bayernweit erste Spezial-Ambulanz für Kinder und Jugendliche, die an „Long-COVID“ leiden, aufbauen. Neben der medizinischen Versorgung besteht für alle PatientInnen die Möglichkeit, an einer Studie zur Erforschung der Langzeitfolgen von COVID-19 teilzunehmen.

Behandlung und Forschung an zwei Standorten

Die Ambulanz soll mit je einen Standort an den beiden Universitätskinderkliniken Münchens vertreten sein: Das Dr. von Haunersche Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und die Kinderklinik Schwabing der Technischen Universität München (TUM) sind fachlich ideal aufgestellt, um die aktuell bestehende Lücke in der Behandlung und Erforschung von Long-COVID bei Kindern zu schließen. Die beiden Ambulanz-Einheiten sollen bis September 2021 etabliert werden und zunächst bis Ende 2026 kleine PatientInnen behandeln. Perspektivisch soll das Ambulanz-Angebot auf ganz Bayern erweitert werden.

Über die Ambulanz als Erstaufnahmestelle werden die Patientinnen und Patienten, je nach Art der Symptomatik, an die dortigen SpezialistInnen der einzelnen Fachbereiche (insbesondere pädiatrische Infektiologie, Immunologie, Hämatologie, Hämostaseologie, Neurologie, Psychologie, Kardiologie, Nephrologie, Gastroenterologie und Pneumologie) weitergeleitet und erhalten eine erstklassige spezialisierte Behandlung. Damit Kinder in Bayern flächendeckend versorgt werden können, wird das Präsenzangebot der Long-COVID-Ambulanz um eine Telemedizin-Struktur ergänzt. In diesem Zusammenhang soll auch ein digitales Register von Long-COVID-Patienten geschaffen werden. 

In der erst kürzlich etablierten Munich Child Health Alliance (Munich CHANCE) arbeiten die Ärztinnen, Ärzte und Forschenden der beiden Universitätskinderkliniken mit dem Helmholtz Zentrum München und dem Max-Planck-Institut für Biochemie zusammen – im Rahmen dieser Zusammenarbeit können nun die klinischen, immunologischen und molekularen Ursachen der Erkrankung mit modernen Techniken interdisziplinär untersucht werden. Durch den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und dessen Verbreitung in der Wissenschaftscommunity werden letztlich alle Kinder weltweit, die an Long-COVID-Symptomen leiden, von der Arbeit der Ambulanz profitieren. Im Sinne einer agilen, praxisorientierten Planung wird das Projekt im März 2022 erstmals evaluiert, weitere Evaluierungen werden in jährlichem Turnus folgen.

Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!

Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, damit wir Kindern aus ganz Bayern mit Long-COVID bestmöglich helfen können! Wir freuen uns über Einmal- genauso wie über Dauerspenden, die das Projekt über die gesamte Laufzeit unterstützen. Gerne stehen wir Ihnen für ein Gespräch zur Verfügung, um über Ihre Spendenmöglichkeiten zu sprechen. Jede Spende hilft und wird ohne Abzüge zum Aufbau und Betrieb der Long-COVID-Ambulanz eingesetzt.

Spendenkonto
Care-for-Rare Foundation
IBAN: DE93 6305 0000 0000 0035 33
BIC: SOLADES1ULM (Sparkasse Ulm)
Spendenzweck: „Long-COVID“