Wissenschaftlicher Austausch auf höchstem Niveau beim 4. Internationalen Klaus Betke Symposium
Care-for-Rare Foundation für Kinder mit seltenen Erkrankungen

Nach mehrjähriger Zwangspause aufgrund der COVID Pandemie fand am 10. und 11. März 2023 das internationale Klaus Betke Symposium statt. Zum Thema „Bone Marrow Failures: Defining new frontiers by single cell analytics.“ kamen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus nah und fern ins Dr. von Haunersche Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität, einstige Wirkstätte des Kinderarztes, Wissenschaftlers, ehemaligen Direktors sowie Nestors der pädiatrischen Hämatologie in Deutschland Professor Klaus Betke. Fokus der diesjährigen Veranstaltung war die Forschung für Kinder mit seltenen Knochenmarkserkrankungen.

Eine Besonderheit des Symposiums ist stets seine Interdisziplinarität. So richtet sie sich vorrangig an „clinician-scientists“ (forschende Ärztinnen und Ärzte) sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Gebieten der Zell- und Molekularbiologie sowie der Datenwissenschaften.

Auch die Internationalität des Publikums macht das Klaus Betke Symposium einzigartig. Mit 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 14 verschiedenen Ländern war der Hörsaal des Dr. von Haunerschen Kinderspitals sehr gut besucht. München wurde dadurch ein weiteres Mal in nationaler und internationaler Perspektive als „Hub“ der Biomedizin für Kinder und Erwachsene mit Erkrankungen des Blutes sichtbar.

Die impulsgebenden Vorträge zum Thema “Pädiatrische Knochenmarkserkrankungen und mögliche Therapieansätze” hielten hochrangige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Pioniere der Einzelzellgenomik und Computational Biology aus bekannten Universitäten und Kinderkliniken in den USA, UK und Deutschland sowie den Helmholtz-Zentren und dem Munich Leucemia Lab: Dan A. Landau, New York Genome Center; Vijay G. Sankaran, Harvard University Boston; Hanna Mikkola, University of California; Muzlifah Haniffa, Newcastle University; Adam Mead, University of Oxford; Andreas Trumpp, DKFZ Heidelberg; Carsten Marr, Helmholtz Zentrum München; Torsten Haferlach, Munich Leukemia Laboratory; Leif Ludwig, Charité Berlin.

Sie diskutierten ihre jüngsten Beiträge zur Einzelzellanalyse hämatopoetischer Zellen und neue Modellsysteme zur Untersuchung der Differenzierung von Blut- und Immunzellen. Auch die Verarbeitung und Interpretation großer Datenmengen ist ein zentrales Thema für die individualisierte Präzisionsdiagnostik sowie die Entwicklung personalisierter Therapien und wurde daher ausführlich behandelt.

Am Abend des ersten Tages wurde traditionell in einem Festakt die August-von-Hauner Medaille für besondere Leistungen in der pädiatrischen Hämatologie verliehen. Diese ging im Jahr 2023 an Frau Professor Charlotte Niemeyer von der Universität Freiburg für ihre Arbeiten zur Erforschung des myelodysplastischen Syndroms im Kindesalter.

Die Preisverleihung wurde von einem achtköpfigen Celloensemble des Erzbischöflichen Maria-Ward-Gymnasiums Nymphenburg unter der Leitung von Irmgard Schreiber festlich und künstlerisch umrahmt.

Der zweite Tag der Veranstaltung gewährte Einblicke in den wissenschaftlichen und klinischen Alltag der internationalen Partnerinstitute der globalen Care-for-Rare Allianz, welche seit 2022 im Zuge der Verstetigung eines ursprünglich vom DAAD geförderten Forschungskonsortiums „Rare Diseases and Personalised Medicine“ nun durch die Care-for-Rare Foundation weiter gefördert wird.

Ziel des wissenschaftlichen Programms des zweiten Tages war es, die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen Thailand, Myanmar, Mexiko, Kolumbien, Iran, Israel, Japan, Polen, Türkei, Oman und Ghana zu intensivieren sowie die mögliche Gründung und nächsten Schritte für ein globales Expertenkonsortium für Kinder mit seltenen Knochenmarkserkrankungen zu besprechen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich außerdem über technische Aspekte zum Thema Biobanking, logistische Herausforderungen und mögliche Verbesserungsmaßnahmen im klinischen Alltag des Probenversands und multimodaler Probenanalyse, ethische und regulatorische Aspekte sowie Fragen zur Übertragung von Patientendaten aus.

Zusammenfassend hat das Klaus Betke Symposium die globalen Leader auf dem Gebiet der Einzelzellgenomik und Computational Biology bei angeborenen und erworbenen Erkrankungen der Hämatopoese in München zusammengebracht, um sicherzustellen, dass weiterhin zukunftsweisende Forschung im Bereich der pädiatrischen Hämatologie am Standort München betrieben werden kann – ein Aspekt, dem sich auch die Münchner Child Health Alliance (Munich CHANCE) im Zuge der Gründung des neuen Deutschen Zentrums für Kinder und Jugendmedizin (DZKJ) widmen wird.

Das diesjährige Symposium wurde freundlich unterstützt von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung sowie der Boehringer Ingelheim Stiftung.

 

Stimmen von Teilnehmenden des diesjährigen Klaus Betke Symposiums aus Polen, Ghana, Iran, Malaysia, Oman, Kolumbien, Thailand und der Türkei:

Sehen Sie sich Impressionen zum Klaus Betke Symposium auch auf Social Media an:

Stimmen zur Veranstaltung

„Herzliche Gratulation für die Organisation des großartigen Symposiums gestern!  Es waren hochkarätige Vorträge dicht hintereinander in einem Feuerwerk spannendster Wissenschaft! Seit über 30 Jahren besuche ich immer wieder Veranstaltungen im Hörsaal des Hauner – gestern war die niveauvollste Veranstaltung jemals! Exzeptionell! Besten Dank, dass wir teilnehmen konnten.“

(Auswahl)

„I am very grateful for your hospitality and kindness during my stay in Munich. The symposium was very exciting and insightful and I thoroughly enjoyed sharing ideas with such a diverse group of intellectuals. I hope we can continue to build upon this relationship we have developed and I hope the project will be a huge success. Thank you once again.“

„Unglaublich wie inspirierend ein Nachmittag und Abend sein kann. Ich danke für die Einladung und die perfekte Organisation, es hat mir sehr sehr viel Spaß gemacht.“

„It was fantastic to see you all again. Thank you very much for making our stay as wonderful as always. (…) The program is always a plus. The work that you have accomplished is remarkable.“

„Gratulation zu einer sehr gelungenen Veranstaltung. Top organisiert und sehr interessante Vorträge. Es war wirklich aufschlussreich und ich habe sehr viel aus der Veranstaltung mitgenommen.“

“It was a terrific meeting. I learnt a lot. (…)  very professional. I enjoyed the music played by children, it was a nice touch. Thanks so much for the invite.”